Gö.Kr.B.
Schloss & Riegel

seit dem 01.08.2004

Signaltechnik

Die Sicherungstechnik im Bahnhof Weißenberg.

Auch ein Bahnhof im Modell sollte sicherungstechnisch so ausgebildet werden, daß es wie beim Vorbild zu keinerlei Zuggefährdungen kommen kann. Im Modell werden meistens Signale verwendet, die die Ein.-und Ausfahrt des Bahnhofes sichern. Oft erfolgt dies elektrisch. Die wenigsten Modelleisenbahner haben aber eine signalabhängige Sicherung auf ihrer Anlage. Das heißt, man drückt auf einen Knopf und das gewünschte Signal wird auf “Fahrt” gestellt, ohne daß die Weichen für die richtige Fahrstraße gestellt sind. Schnell fährt der Zug in ein falsches, meistens noch auf ein besetztes Gleis. Personen werden hier zwar nicht gefähdet (höchstens “Preiserleins”), aber die Fahrzeuge können Schäden davontragen.

Dieses Problem kann man mit mehreren  Möglichkeiten lösen. Entweder über eine elektrische Schaltung, mit Relaistechnik oder mit dem Computer. Ich habe mich aber für eine mechanische Variante entschieden, weil sie auch beim Vorbild so auf dem Bahnhof Weißenberg angewandt wurde. Beim Vorbild lagen auf dem gesamten Bahnhof ortsbediente Weichen. Das heißt, alle Weichen wurden durch den Fahrdienstleiter, Rangierer oder Zugführer per Hand vor Ort gestellt. Alle Weichen, die im Bereich einer Fahrstrasse lagen, auch die Weichen, die als Schutzweiche dienten, waren mit Weichenschlössern gesichert. Nur mit einem Schlüssel konnte also eine Weiche oder Gleissperre aufgeschlossen und umgestellt werden. Die Schlüssel wurden beim Fahrdienstleiter (Fdl) in einem sogenannten Schlüsselkasten oder Schlüsselwerk aufbewahrt. In einem Schlüsselkasten hatte jeder Schlüssel seinen eigenen festen Platz. Erst wenn alle Schlüssel vollständig im Schlüsselkasten hingen, wußte der Fdl, daß alle Weichen so liegen, daß eine Zugein- oder -ausfahrt erfolgen kann. Jetzt konnte der Schlüssel für das Kurbelwerk entnommen und das Ein.- oder Ausfahrsignal auf “Fahrt” gestellt werden. (Signale sind auch durch Schlösser gesichert)

Eine andere Möglichkeit ist das Schlüsselwerk. Hier befindet sich auf einem Brett für jede Weiche ein Schloss, in das NUR der zur Weiche gehörige Schlüssel passt. Erst wenn alle für die Ein.-oder Ausfahrt befindlichen Weichen in der richtigen Lage sind, die Schlüssel in ihrem Schloss im Schlüsselwerk stecken, können die Schlösser im Schlüsselwerk aufgeschlossen werden. Jetzt lassen sich die Riegel in die entsprechende Richtung  für eine Fahrstrasse schieben. Nun erst kann der Schlüssel aus dem Fahrstrassenschloss entnommen werden, um mit diesem das zugehörige Signalschloss am Kurbelwerk freizuschliessen und das Signal auf “Fahrt”  zu stellen.

Da der Bahnhof Weißenberg im Vorbild mit einem Schlüsselwerk ausgerüstet war, ist es eine Herausforderung, dieses auch im Modell umzusetzen und im Fahrbetrieb anzuwenden.

In den nachfolgenden Bildern ist das Schlüsselwerk für den Bahnhof Weißenberg abgebildet.
Um den Aufwand so gering wie möglich zu halten wurde auf eine etwas komplizierte Variante des Schlüsselwerks, an denen mehrere Fahrstrassen gestellt werden können, verzichtet. Die hier abgebildete Version lässt nur eine Ein.-oder Ausfahrt aus Gleis 1 oder 2 zu. Es kann nicht gleichzeitig aus Gleis 1 Richtung Radibor und aus Gleis in Richtung Löbau gefahren werden. Dies soll zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden.

Im FREMO haben sich Lars-Christian Uhlig und Martin Balser mit der Entwicklung dieser Schlüsseltechnik beschäftigt.
Am Modell des
Bahnhofs Epterode wird die im Aufbau einfache, aber absolut sichere Technik schon angewandt.

 

 

Die erste Zeichnung zeigt die Grundstellung. Hier lassen sich alle Schlüssel für die Weichen entnehmen. Die beiden Schlüssel für die Einfahrsignale sind in den Fahrstrassenschlössern durch die Riegelstange eingesperrt. Nun kann man im Bahnhof alle Weichen und die Gleissperre freischliessen. Die anfallenden Rangierarbeiten können stattfinden.

 

In der zweiten Darstellung ist die Stellung der Fahrstrasse von und nach Gleis 1 eingestellt. Dazu müssen alle Schlüssel der Weichen, die sich im Fahrweg von und nach Gleis 1 befinden, in den Schlössern des Schlosswerks stecken-auch der Schlüssel der Gleissperre von Gleis4.
Nach dem Aufschließen des Schlosses wird der Riegel freigegeben und lässt sich nun nach links schieben.
(Nach dem Einschließen der Weichenschlüssel ist eine Entnahme nicht mehr möglich) Nur der Schlüssel für die Signale A oder F kann nun aus dem Fahrstrassenschloss a1,b,e,f1 entnommen und das Signal auf Fahrt gestellt werden.

 

In der dritten Darstellung ist die Stellung der Fahrstrasse von und nach Gleis 2 gezeigt. Durch das Einschließen der erforderlichen Weichenschlüssel kann nun der Riegel nach rechts verschoben werden und der Fahrstrassenschlüssel a2,b,e,f2 wird frei.

Hier noch ein paar Fotos auf denen zu sehen ist, an welcher Stelle eine Weichenstellstange und wenn benötigt, ein Schloss eingebaut wird.

Weißenberg 1:87

 

Schloss & Riegel (Seite 2)

 

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